Geologische Wanderung

Gletscher als Lehmbildner

Eine geologische Wanderung zum Thema Geschiebelehm

Datum: Sonntag, 22. September 2024
Leitung: Dr. Roy Freeman, Geophysiker ETH Zürich
Ziel: Wanderung durchs Ostergau ab Bahnhof Willisau LU
 

Weitere Infos zur Wanderung sowie Organisatorisches:

Einladung Geologische Wanderung

Der Vorstand freut sich, Euch zur nächsten Geologischen Wanderung einzuladen.  
Auf unserer Wanderung im Ostergau treffen wir auf Ablagerungen von typischem Geschiebelehm, dessen Ursprung und Entstehung wir näher betrachten werden.

Roy Freeman, unser langjähriger Profi, begleitet uns wieder auf unserer Tour und zeigt uns die komplexen und spannenden Zusammenhänge in der Geologie auf. An verschiedenen Stellen können wir das Material in die Hand nehmen und unsere optischen und haptischen Fähigkeiten zur Prüfung von Lehm anwenden.

Geschiebelehm ist ein grauer, auch gelblicher oder brauner, sandig-grasiger, recht ungeschichteter Lehm, der oft bis zu 12% kalkhaltig ist und als Zerkleinerungs-produkt der von Gletschern transportierten Gesteine anzusehen ist. Er bildet aufgrund seines hohen Kalkgehaltes und seiner tonigen Beschaffenheit einen sehr fruchtbaren Ackerboden und ist für die Bodenbearbeitung im Tiefland von grösster Bedeutung.

Programm:

9:30     Begrüssung und Einführung
Der Geologe Roy Freeman wird uns ins Thema des Geschiebelehms einführen und uns aufzeigen, was uns die Gletscher alles vor die Füsse gelegt haben und was das für uns Baufachleute bedeutet.
    
10:00 - 15:30    Rundgang durch den Ostergau
Erkundungsrundgang durch die Hügellandschaft von Willisau, dem Ostergau.

Bericht Wanderung

Die Wanderungen mit Roy Freeman zur Geologie, Geophysik, Geomorphologie und vielleicht auch zur Geographie schulen unsere Vorstellungskraft. Der Startpunkt dieses Jahr lag bei Willisau im Ostergau, ein unbekanntes schöner Landstrich östlich des Ortes, den wie so oft im Mittelland die Gletscher formten und dabei auch Lehm hinterliessen. In der Nähe nutzt diesen auch eine Ziegelelei für ihre gebrannten Produkte. Heute prägen auch die Weiher vom Torfabbau die Senke.

Die immensen Massen und Bewegungen der eisigen Gletscher wirkten einerseits mechanisch durch Druck und Reibung, andererseits erzeugten diese Wärme, die zusätzlich chemische Prozesse innerhalb dieser Temparaturschwankungen begünstigten. Unterhalb der Gletscher floss also immer Wasser, das feines Material wie Tonminerale noch weiter hinaus transportierte. Auch Flüsse bewegten sich in anderen freieren Weiten, transportieren und lagerten fleissig Material ab (und immer noch).

Mit dabei war auch ein Forscher der Fachgruppe Georessourcen der ETH Zürich, mit der eine Zusammenarbeit im Rahmen des Flagships „Think Earth“ ansteht. Sie verfügen über ein tiefes Wissen über verschiedenste Tonminerale und so kann auch das Forschungsprojekt zu kalzinierten Kaolinen eine Annäherung an neue Verwendungsmöglichkeiten, auch roher Lehme bilden.

Dabei war nicht nur der wandernde Gletscher und der Fluss voller Bewegung und Ablagerung. Auch die bunt zusammengewürfelten lehmigen Wandersleut aus dem ganzen Land nutzten die Chance, wieder gut miteinander ins Gespräch zu kommen, mitzubekommen, wo andere dran sind und Ruhe und Lauf wirken zu lassen.

Christiane Löffler, 11. Oktober 2024

Roy Freeman
Geowanderung

Informationen zum Ostergau