Oberflächen

Lehmoberflächen können über ihre Materialität eine tiefgehende Ausstrahlung ausüben und wirken in vielerelei Hinsicht ausgleichend. Wenige Zentimeter reichen aus, damit die positiven Eigenschaften des Lehms wirken. Das Klima eines Raumes verändert sich und Behaglichkeit geschaffen.

Je nach Nutzung eignen sich Lehmputze an der Decke, der Wand oder am Boden. Lehmputze sind eher matt, Spachtelungen glänziger und Lehmfarben die optionale farbgebende oberste Schicht. Ein Putz besteht meist aus zwei Schichten, dem Grundputz und Deckputz. Eine Spachtelung hingegen besteht nur aus einer feinen Schicht.


Putze

Lehmputze sowie Lehmmörtel sind Mischungen aus Lehm (Ton) und Sand. Bei Lehmputzen können verschiedene pflanzliche Fasern als Zuschlagstoffe verwendet werden.

Lehmmörtel wird zum Vermauern von Lehmsteinen verwendet. Es hat sich ein Mischverhältnis von 1 Teil Lehm und 3-4 Teilen Sand bewährt.
Bei den Verputzen wird zwischen Grund- und Deckputz unterschieden.

Grundputz

Der Grundputz Grundputz hat eine ähnliche Zusammensetzung wie Mauermörtel und wird verwendet, um die gewünschte Schichtdicke zu erreichen und Unebenheiten auszugleichen. Da für den Grundputz keine optischen Anforderungen bestehen, kann dafür der lokal verfügbare Aushublehm verwendet werden.

Deckputz

Für den Deckputz, welcher die oberste, sichtbare Schicht darstellt, gibt es eine riesige Auswahl an Gestaltungsmöglichkeiten. Ob selber gemischt oder fixfertig gekauft gibt es eine breite Palette an Farben. Für die Farbgebung wird farbiger Ton und natürliche Pigmente verwendet. Sand, als wichtigster Zuschlagstoff, wird meist in einer feinen Körnung (kleiner 1mm) gewählt. Weitere Zuschlagstoffe können die Erscheinung und Verarbeitung entscheidend beeinflussen. Es sind dies z.B. feine Strohhäcksel, Glimmer, Vermiculite usw.
Ebenso hat die Verarbeitung der hergestellten Mischung einen grossen Einfluss auf die optische Erscheinung. So kann der Lehmputz nur abgezogen, mit dem Schwammbrett bearbeitet oder völlig geglättet werden.

Eigenschaften

Lehmputz eignet sich als Innenputz, in Feuchträumen ausserhalb des Spritzwasserbereichs.
Als Aussenputz kann Lehmputz an nicht bewitterten Fassadenteilen verwendet werden. Lehmputz ist sorptionsfähig, er bindet Gerüche.
Lehmputz ist hygroskopisch, er gleicht effektiv Feuchtespitzen aus und sorgt für ein ausgeglichenes Raumklima.
Um die genannten Eigenschaften zu erhalten, sollen Anstriche auf Lehmputze als diffusionsoffene, rein natürliche Beschichtungen erfolgen.
Lehmputz haftet auf allen Lehmoberflächen, aber auch auf Backstein, Beton, Kalksandstein, Gipsplatten, Schilfmatten und Heraklith. Auf Gipsplatten und andere schwierige Untergründe empfiehlt sich ein Anstrich mit Mineralputzgrundierung als Haftbrücke.

Ein trockener Lehmputz kann jederzeit genässt und weiterbearbeitet werden. Verschiedenste fertige Lehmputzmischungen sind im Naturbaustoffhandel erhältlich. Mit kompetenter Begleitung können Lehmputze aus Aushublehm vor Ort hergestellt werden.


Spachtelung

Spachtelungen sind mineralische Mehle mit farbigem Lehm als Bindemittel, die in mehreren dünnen Schichten aufgetragen und dabei verdichtet werden.


Lehmfarben

Sie bestehen aus einer Mischung von farbigen Tonen und feinster Körnung und können mit Malerwerkzeugen auf geeigneten Unterrund aufgetragen werden.