Ersatzneubau in Minergie-P Bauweise

Zusätzliche Bauinformationen

Baujahr

2013

Ort

9542 Münchwilen TG

Beschreibung

Architektur im Einklang mit Mensch und Natur

Das unter Ensembleschutz stehende Vorgängergebäude entsprach mit seinen niedrigen Räumen und der ungedämmten Hülle nicht mehr heutigen Wohnbedürfnissen, so dass nach eingehender Prüfung der Umbaumöglichkeiten und Kosten entschieden wurde, abzubrechen und neu zu bauen. Dabei war ein wichtiges Anliegen, ökologisch und nachhaltig zu bauen.

Der Ersatzbau fügt sich harmonisch in das bestehende Gefüge der aneinandergereihten Gebäudestruktur ein. Er zeigt sich im äusseren Erscheinungsbild traditionell, in den Lösungen und Ideen jedoch aussergewöhnlich und modern. Das traditionelle Baumaterial Holz wird bewusst auch für die Fassade eingesetzt, die Fensterflächen sind zeitgemäss gestaltet und ermöglichen eine effektive Sonnenenergienutzung.

Wichtig ist allen Beteiligten, dass das Haus über die ganze Nutzungsdauer - vom Bau über den Unterhalt bis zu Rückbau und Entsorgung - nur ein Minimum an Energie verbrauchen soll.

 

Baubiologie

Bei der Auswahl der Materialien wurde konsequent darauf geachtet, dass ausschließlich ökologisch wertvolle und gesundheitlich unbedenkliche Bau- und Dämmstoffe zum Einsatz kommen:

  • Innenputze aus Lehm der nahegelegenen Lehmgrube sorgen für ein angenehmes Raumklima und erhöhen die Speichermasse
  • Holz für Wände, Decken, Dach und Fassade überwiegend aus heimischen Wäldern, die nachhaltig bewirtschaftet werden
  • Treppen und Balkone aus Eschen- bzw. Lärchenholz
  • Verwendung von Leinen-Dämmung, eine robuste schnell nachwachsende Pflanze mit ähnlichen Materialeigenschaften wie Holz. Das Leinen wird in der Schweiz zu Dämmmatten verarbeitet
  • Bambusfussböden – Bambus ist stark strapazierbar und hat positiven Einfluss auf die CO2-Bilanz, da die schnell wachsende Pflanze ein wichtiger CO2-Fixator ist

 

Minergie-P

In diesem Haus kann eine hohe Behaglichkeit im Winter und im Sommer ohne spezielles Heizsystem oder Klimaanlage erreicht werden. Es werden weitgehend passive Techniken eingesetzt, um das Raumklima komfortabel zu halten:

  • Sehr guter Wärmeschutz
  • Passive Solarenergienutzung durch 3-fach-Verglasungen und Ausrichtung nach Süden
  • Kompaktes Lüftungssystem mit Abluftnutzung über eine Kleinst-Wärmepumpe
  • Passive Vorerwärmung bzw. Kühlung der Frischluft / gross dimensioniertes Luft-Erdregister

Die Nutzung erneuerbarer Energien und die Einsparung von Ressourcen stehen im Vordergrund der Intelligenten Haustechnik:

  • Regenwassernutzungsanlage
  • Photovoltaikanlage zur Stromerzeugung 3.1 kWp
  • Kompaktgerät Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
  • Sonnenkollektoren zur Warmwasserbereitung

 

Elke Murhauser (Architektur), Franz Stutz (Lehmputze)

Weitere Beteiligte

Holzbau:Fuchs Holzbau AG
Bauleitung: Zellweger Architektur GmbH